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UNTERWELT

PARTIZIPATIVE APP-OPER AUF GRUNDLAGE DES ORPHEUS-MYTHOS

Mit Musik von und nach Claudio Monteverdi, Jacques Offenbach, Christoph Willibald Gluck sowie Vivan und Ketan Bhatti und den teilnehmenden Jugendlichen.
Eine Produktion des MusikZentrum Hannover, der Staatsoper Hannover und der Landeshauptstadt Hannover.
Uraufführung 29. Juni 2019, 19.30 Uhr, Staatsoper Hannover
Weitere Aufführungen: 01.07. & 02.07.2019, 11.00 Uhr

DER MYTHOS

Eurydike, die Frau von Orpheus, verstirbt, aber der berühmte Sänger findet sich nicht damit ab.
Er muss sie retten – und begibt sich auf eine wagemutige Reise: Tatsächlich gelingt es ihm dank der Musik, die der Legende nach selbst Steine zum Weinen bringt, in die Unterwelt vorzudringen, die Götter zu erweichen. Er darf Eurydike tatsächlich nach Hause führen, doch ist der Rückweg an eine große Vertrauensforderung gekoppelt: Orpheus darf sich zu seiner geliebten Eurydike nicht ein einziges Mal umdrehen. Ist das zu schaffen?
Der Orpheus-Mythos ist eine Metapher: Einerseits führt sie zu der Erkenntnis, dass man Verlorenes niemals gänzlich wiedergewinnen kann – andererseits ist sie eine Warnung davor, nur mit dem Blick zurück zu leben. Den Blick nach vorne zu richten, ist schwer – und manchmal scheitert der Mensch daran. Doch gibt es im Menschen eine Kraft, die ihm hilft, die geliebte Person, den
teuren Gegenstand, die tiefe Beziehung in seiner Erinnerung weiterleben zu lassen und trotz aller Widrigkeiten gestärkt in die Zukunft zu blicken. Eine solche Kraft ist seine Fantasie, die er in Geschichten, Musik und Tanz auslebt.

Umsetzung

In einer 10-monatigen Entwicklungszeit arbeiten neun Dozenten in den Bereichen Dramaturgie, Schauspiel, Tanz und Musik mit den Jugendlichen an der Neu-Inszenierung des Opernstückes.
Der Bereich Musik wird dabei unterteilt, sodass ein Schwerpunkt auf der App Musik liegt. Die Jugendlichen lernen hier die Anwendung von digitalen Arbeitsgeräten wie Tablet und Smartphones mit dem Ziel die klassische Musik mit der App Musik zu verknüpfen.
Damit der Weg zur Uraufführung nicht allzu weit weg erscheint, ist das Projekt durch drei Phasen unterteilt, die jeweils einen Teil zum Gesamtstück beitragen sollen. Am Ende jeder Phase gibt es eine Präsentation, sodass die Jugendlichen an performative Ausdrucksformen und Präsentationsformen herangeführt und auf die Aufführung auf der großen Opernhaus Bühne vorbereitet werden.

Phase 1: Festival zum Thema „Music was my first love“

Ausgangspunkt ist die Musik in jeder Form: von der App-Musik bis zur klassischen Geige ist alles erlaubt. Im Vordergrund steht das Herausstellen von eigenen Stärken, aber auch das Entdecken anderer Möglichkeiten, sich auszudrücken. Hier ist Rappen, Tanzen, Standup und alles andere erlaubt. Ziel ist es, das Publikum an diesem besonderen Gefühl teilhaben zu lassen. Das Festival ist Zeltlager, OpenStage und Kommune in einem – die Menschen sollen in der Schlusspräsentation vieles gleichzeitig erleben können.

Phase 2: Abenteuer-Hörspiel zum Thema „Neue Welten“

Das Hörspiel ist ein Versuchslabor: die Jugendlichen gehen auf Geräusche Jagd und lernen in verschiedenen Workshops von Tontechnikern, Geräuschemachern, im Kontakt mit Blinden und anderen Hörexperten aus rein auditiven Reizen eine Welt zu erschaffen.
Die Konzentration auf einen Sinn soll dabei das Zusammenspiel und die Achtsamkeit zwischen den Jugendlichen verbessern, zudem lassen sich digitale Effekte der Apps und akustisch Hergestelltes sehr gut verbinden. Ein Bezug zum Orpheus-Mythos ist nicht nötig, aber möglich.

Phase: Flashmob zum Thema „#u/dysTOPIA“

Im letzten Projekt geht es um die Jugendlichen als Einheit, als kraftvolle Masse, als kollektive Performance-Gewalt. Zu der Frage „Wie stellen wir uns die Zukunft vor?“ wird ein Flashmob entwickelt. Dystopie, Utopie, von schaudernd schrecklich bis blumig schön, Hauptsache extrem und exaltiert soll die Performance werden, die aus Improvisationen entsteht und zu einer festen, intensiv geübten Form wird.

Regie

Martin Berger – Jonas Egloff

Dozenten

Dramaturgie: Christopher Baumann, Maike Fölling
Schauspiel: Kirsten Corbett, Steffen Böye
Tanz: Bettina Stieler, Anna Fingerhuth
Musik: Frauke Hohberger (App Musik),
Malte Lahrmann (App Musik),
Eva-Maria Köster

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